Die Gemeindeschmiede
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Von ihr hat die Schmittstraße ihren Namen. Sie befand sich am oberen Ende in der Hofreite des damaligen Rathauses, da wo sich heute der Backofen der Wwe. Sebastian Fleck 3. befindet, neben dem Verbindungsreul zur Dietengasse. Wie Ziegelhütte und Backhaus, so wurde auch sie gewöhnlich am St. Stephanstag verpachtet. Als Pächter werden genannt:
1620 |
ist Hans Becker der gemeine Schmitt. |
1633 |
soll der Gemeindeschmied 5 Reichstaler jährlich zahlen. |
1634 |
wird Arnes Heyll von dem ehrbaren Rat als Schmied angenommen. Er soll 4 Reichstaler Zins geben. |
1671 |
wird Hans Vogele Schmied. Als Lohn soll er von jedem Pflug IV2 Simmer Dengelkorn erhalten, dafür aber auch gute Arbeit tun. 1675 pachtet Sebastian Jost und |
1677 |
sein Sohn Nikolaus Jost die Gemeindeschmiede. |
1682 |
tritt wieder Sebastian Jost an seine Stelle, der im Jahre 1690 wegen des Krieges von der Zahlung des Pachtpreises befreit wird. |
1708 |
übernimmt Weigand Wohnscheid die Schmiede für 7,5 Gulden. |
1713 |
kommt der Meister Johann Franz Schmitt aus Ockenheim für 6 Gulden jährlichen Pacht in die Gemeindeschmiede. |
1727 |
bezeichnen die Kirchenbücher Anton Schrank als Schmied. |
1742 |
finden wir aus derselben Quelle Matthias Wenz als Pächter. |
1744 |
werden die Gemeindeeinnahmen aus der Schmiede mit 3 fl. aufgeführt. |
1762 |
ist am 17. August dem Florian Kaster aus Dietersheim die Gemeindeschmiede unter dem Rathaus verliehen worden. Er hat das gewöhnliche Gerichtsessen zu geben und verpflichtet sich, alle Woche drei Tage (Dienstag, Donnerstag und Samstag) in Dromersheim zu arbeiten. Vom nächsten Jahre soll er sich eine Wohnung hier leihen und täglich arbeiten. Der Vertrag war für vier Jahre gültig und ließ der Gemeinde das Recht der Kündigung, falls Klagen gegen ihn eingehen. Nach Ablauf dieser Pachtzeit wird von |
1767 |
an wieder Matthias Wenz Pächter. Er wird von Handfron, Hut und Wacht und dem Landshauptmannsgeld befreit. |
1790 |
wird Michael Bauer auf 6 Jahre Gemeindeschmied. |
Die Revolutionsverhältnisse um 1800 haben auch ihr Schicksal als Gemeindeschmiede besiegelt.
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Quellen:
Müller: Chronik von Dromersheim